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Gastroplastie vorhergegangen aus der Very Low Calorie Diät – Ein Vorbericht

– Geschrieben von T. Andersen, et al. (1986).

Einführung

Gastroplastie (GP) bei krankhaft fettleibigen Patienten ist mit einem unvermeidbaren perioperativen Risiko verbunden, der Gewichtsverlust ist selbst kurzfristig oft unbefriedigend. Andererseits ist die Gewichtserhaltung nach der GP befriedigender als nach der Diät allein. Um den Gewichtsverlust zu steigern und gleichzeitig die chirurgischen Eingriffsrisiken zu reduzieren, erhalten konsekutive Patienten der vorliegenden Studie eine obligatorische zweistufige Behandlung: Nach einer anfänglichen Very Low Calorie Diät (VLCD), wird ein GP durchgeführt, vorausgesetzt es wurde eine vierzigprozentige Reduzierung des Übergewichts durch Diät erreicht. Auf diese Weise werden ausgewählte GP-Patienten der vertikal gebänderten GP oder der Gomez GP zugeordnet. Gewichtskontrolle und Patientenaufklärung werden bei Gruppentreffen durchgeführt.

Methoden

74 Patienten, die alle wegen krankhafter Fettleibigkeit zugelassen wurden, wurden miteinbezogen. Ihr Durchschnittsalter betrug 34 Jahre, ihr mittleres Körpergewicht 125.1 kg und ihr durchschnittliches Übergewicht 93 %, nach skandinavischem Standard berechnet. Alle Patienten wurden auf kontraindizierende Krankheiten durch klinische Untersuchungen wie Analysen von Blut- und Urinproben, EKG und Leberbiopsie überprüft.

Die Behandlung wurde simultan bei etwa 35 Patienten durchgeführt. Das verwendete VLCD-Ernährungspulver von Nupo wird auf fünf tägliche Mahlzeiten aufgeteilt, Wasser wird als Bindemittel hinzugefügt. Zwischen dem 8-wöchigen Zeitraum mit VLCD wird eine zweiwöchige 900-kcal-Diät verschrieben, die aus natürlichen, proteinreichen, fettarmen und kohlenhydratarmen Lebensmitteln besteht. Das VLCD-Programm wird fortgeführt solange ein wesentlicher Gewichtsverlust erzielt wird. Probanden mit Anorexia werden nicht zugelassen. Den Patienten wird eine Operation als zweiter Schritt des Programms angeboten, vorausgesetzt sie haben eine 2/5 Reduktion des Übergewichts während der Durchführung mit VLCD erreicht. Horizontale und vertikale GP werden, wie an anderer Stelle erwähnt, durchgeführt. Gewichtskontrollen werden bei Gruppentreffen zusammen mit einer formalisierten Aufklärungsprogramm für Patienten, durchgeführt. Die Patienten werden wochenweise bis drei Monate nach der Operation, jede zweite Woche bis zum sechsten postoperativen Monat und danach mindestens alle drei Monate untersucht.

Resultate

Die Resultate sind vorläufig, es kann noch kein Vergleich zwischen den randomisierten Subgruppen aufgestellt werden. Der mediane Gewichtsverlust lag nach den ersten acht Wochen mit VLCD bei 17,9 kg (Bereich, 3.6- 38.4 kg, n= 74). Resultate der VLCD können derzeit nur für die erste Behandlungsgruppe (44 Patienten) ausgewertet werden. Von diesen erreichten 31 (70%, 95% Konfidenzgrenzen 55-83%) die Grenze für eine Operation. Zwei Patienten (5% der Patienten, die für eine Operation zur Verfügung standen, 95% Konfidenzgrenze 1-15%), scheiterten nach erfolgreicher VLCD auf Grund von Abwesenheit bei den Gruppentreffen. Bisher hatten 25 Patienten GP. Die meisten Patienten haben ihr Gewicht 3 Monate nach der Operation stabilisiert. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der durchschnittliche postoperative Gewichtsverlust 9,0 kg (Bereich 3.4-22.0 kg, n= 25) und der durchschnittliche Gesamtgewichtsverlust erreicht durch VLCD plus GP 46,0 kg (Bereich, 26.1-64.0 kg, n=25). Während der VLCD, war die einzig beobachtete Komplikation ein Fall von Gicht, die durch eine herkömmliche Behandlung rapide nachgab.

Schlussfolgerungen

VLCD führt zu sofortigen Gewichtsverlusten, die sich nicht wesentlich von denen der GP unterscheiden. Verglichen mit der VLCD, so scheint es, dass die GP einen langfristigen Effekt auf die Nahrungsaufnahme hat, wodurch die Zunahme deutlich weniger ausgeprägt ist. Ein Vergleich der therapeutischen Risiken spricht für eine VLCD, die unbedenklich ist, wenn sie mit einer ernährungsphysiologisch angemessenen Formel durchgeführt wird. Die Kombination der guten Elemente bei den Behandlungen hat zu dem vorliegenden Protokoll geführt, in dem ein zweistufiges Regime, bei dem die GP einer VLCD vorausging, untersucht wurde. Nach der Gastroplastie ist die Einhaltung der Diät für die Gewichtsreduktion und Sicherheit unerlässlich. Die Vorbehandlung mit VLCD bietet die Möglichkeit, die Fähigkeit der Patienten zur Einhaltung zu testen. Es sollte erkannt werden, dass eine Magen-Fettleibigkeits-Operation beim Patienten nicht zum Erfolg führen kann, wenn dieser sich nicht dazu bereit erklärt, die Ernährungsempfehlungen zu befolgen.

Durch Anpassung kann die Dauer des VLCD-Gewichtsverlusts individualisiert werden. Dies bedeutet, dass fast alle Patienten ihr Übergewicht auf weniger als 40% reduzieren können, was als Untergrenze der Übersterblichkeit aufgrund von Fettleibigkeit betrachtet werden kann. Die präoperative Gewichtsreduktion macht die Operationen viel einfacher und sicherer und vereinfacht außerdem das postoperative Management. Dementsprechend wird die Patientenzufriedenheit verbessert.

Für die vollständige Studie, klicken Sie hier.